Festival Rümlingen 2002
Das Festival Rümlingen findet dieses Jahr in dreizehnter Auflage vom 22.-25. August mit internationaler Beteiligung in Liestal, Basel und Rümlingen statt. Der Untertitel - Neue Musik, Theater, Installationen - zeugt von einem spartenübergreifenden Kunst- und Kulturverständnis. "Force" - Kraft, Stärke, auch (kriegerische) Gewalt ist als gesellschaftlicher Faktor vermutlich so alt wie die menschliche Kultur, heute gleichwohl von kaum zu übertreffender Aktualität. Das Festival Rümlingen 2002 präsentiert Musik, Literatur, Film, Theater und Installationen in Auseinandersetzung mit politischer Gewalt; engagierte Produktionen wie Mauricio Kagels Diktaturkritik "Der Tribun," Frédéric Rzewskis "Force", ein musikalisches Spiel um das Gleichgewicht des Schreckens, englische politische Klaviermusik der sechziger bis achtziger Jahre und eine erstmalige musikalisch-szenische Umsetzung von Juan Goytisolos mythologischer Golfkriegsreflexion "Quarantäne".

Zugleich aber ist Musik selbst Kraft und jeweils starker eigenwilliger Ausdruck, so im dreifachen "Komponistinnenporträt" mit neuer Kammermusik von Annette Schmucki, Elena Kats-Chernin, Younghi Pagh-Paan in Kompositionen von Morton Feldman oder Georges Aperghis und Uraufführungen von Thomas Kessler, Wolfgang Heiniger und Gary Berger für Ensemble und Elektronik.

Rümlingen 2002 nutzt verschiedene bewährte und neue Aufführungsorte wie auch die landschaftliche Umgebung von Rümlingen für Installationen von Horst Rickels und Miguel Rothschild, das Steinbruch-Konzert des Duos Interzone perceptible und die Openair-Aufführung von Cornelius Cardews "The great learning" durch die Chorgemeinschaft Contrapunkt.